Geschichte der Insel Föhr

Bis in die Steinzeit geht die Geschichte der Insel Föhr zurück. Bedeutend für die Nordfriesische Insel ist aber vor allem das goldene Zeitalter der Föhrer Walfänger und Seefahrer. Noch heute erzählen die „sprechenden“ Grabsteine auf den Friedhöfen sowie die zahlreichen Kapitänshäuser davon.

Auf den Spuren der Wikinger und Walfänger

Die ersten Bewohner der Insel Föhr kamen vermutlich 2.000 Jahre v. Chr. aus Jütland. Vorgeschichtliche Funde aus der Mittleren Steinzeit sowie die kleinen Hügelgräber entlang der Südküste Richtung Hedehusum und Utersum zeugen davon. Aus der Wikingerzeit hingegen stammt die Lembecksburg in Borgsum. Dieser 10 Meter hohe Ringwall aus dem 9./10. Jahrhundert diente einst als Flucht- und Schutzburg vor den Wikingern. Im 17./18. Jahrhundert gehörte der Walfang im nördlichen Eismeer zu den wichtigsten Erwerbszweigen der Föhrer und verhalf der Insel zu wirtschaftlichem Aufstieg. Bereits Kinder im Alter von 10 Jahren gingen damals mit auf Walfang. Dank guter Ausbildung an privaten Navigationsschulen waren die Föhrer Seefahrer begehrte Angestellte. Nach Rückgang der Walbestände sattelten sie auf Handelsschifffahrten um. Auf den denkmalgeschützten Friedhöfen in Nieblum, Süderende und Wyk-Boldixum können Sie bei einem Rundgang in die Welt der Walfänger und Kapitäne eintauchen. Die „sprechenden“ Grabsteine berichten als steinerne Zeugen vom bewegten Leben der Föhringer Seefahrer – Allen voran der des „Glücklichen Matthias“ – dem erfolgreichsten Walfänger der Nordfriesen Bis 1864 war Föhr amtlich gesehen übrigens „zweigeteilt“: Der Westen der Insel gehörte damals noch zum Königreich Dänemark, während der Osten der Insel zum Herzogtum Schleswig gehörte. Zwar war der dänische König immer auch gleichzeitig Herzog von Schleswig, doch es gab bis damals immer zwei verschiedene Zuständigkeiten und Ämter: eines für Westerland-Föhr und eines für Osterland-Föhr. Die Trennung – eine Grenze auf dem Papier – verlief fast genau mittig von Nord nach Süd und zentral durch das Friesendorf.

 

Tipp: Mehr über die Geschichte der Insel Föhr erfahren Sie im Dr. Carl-Häberlin-Geschichte der Insel Föhr im Überblick Erste Erwähnung der Insel im „Erdbuch“ des Königs Waldemar II. von Dänemark. Erste Mandränke. Die Inseln und Halligen werden dem Festland endgültig entrissen. In den folgenden Jahrzehnten entsteht nach und nach die ungefähre heutige Küstenlinie. Wyk erhält die Fleckengerechtigkeit und ist damit ein selbstständiger Ort und nicht mehr ein Ortsteil Gründung des Seebades Wyk (damals noch: Wieck), und damit das älteste Seebad an der schleswig-holsteinischen Westküste. In der ersten Sommersaison kommen 61 Gäste. Die Insel Föhr wird zum letzten Mal von einer Sturmflut überflutet. Föhr ist Urlaubsinsel des dänischen Königshauses. Die Königsfamilie um König Christian VIII., Königin Caroline Amalie und Kronprinz Friedrich reist jedes Jahr mit dem kleinen Hofstaat von ca. 80 Großfeuer in Wyk. Die Hälfte der Stadt wird zerstört. Durch die Landung des 9-ten steirisch-österreichischen Feldjäger Bataillons am Strand südlich von Nieblum, wird Föhr im Deutsch-Dänischen Krieg kampflos von den österreichisch-preußischen Föhr gehört fortan zum Königreich Preußen. Kronprinz Friedrich-Wilhelm und Kronprinzessin Viktoria von Preußen weilen mit ihren Kindern Wilhelm (Kaiser Wilhelm II.), Charlotte und Heinrich mehrere Sommerwochen auf Föhr. Der Walzerkönig Johann Strauß verbringt seinen Sommerurlaub in Wyk und komponiert hier auf Föhr seinen Walzer „Nordseebilder“ (Op. 390). Gründung der ältesten Jugendfeuerwehr Deutschlands in Oevenum. Gründung der Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum (kurz: W.D.R.). Das selbständige Dorf Boldixum wird zu Wyk eingemeindet.

Wyk auf Föhr wird anerkanntes Nordseeheilbad.